Herstellung von Schwarztee
Schwarzer Tee wird Jahrhunderten in der gleichen Weise hergestellt. Die grünen Blätter der Teepflanze (Camellia Sinensis) werden nach der Regel „two leaves and the bud“ – also die beiden obersten feinsten Blätter und die Blattknospe – gepflückt. Danach folgen verschiedene Verarbeitungsprozesse:
- Welken: Die geernteten Teeblätter werden dann entweder zum Welken ausgelegt oder mit Ventilatoren belüftet, um den Blättern im Welkungsprozess etwa 30% ihrer Feuchtigkeit zu entziehen.
- Rollen: Die die noch grünen Blätter werden entweder zwischen Rollwalzen aufgebrochen werden oder nach der CTC-Metode (Crushing – Tearing – Curling) mit speziellen Dornenwalzen zerrissen. Dabei trennen sich die Stengel und Blattrippen vom „Blattfleisch“ und der Zellsaft tritt aus, der sich mit dem Sauerstoff der Luft verbindet.
- Fermentieren: Der Gärungsprozess setzt bereits beim Rollen ein. Danach werden die Teeblätter für etwa 3 Stunden großflächig 10-15cm dick ausgebreitet und bei 40°C Lufttemperatur zusätzlich mit Wasser befeuchtet.
- Trocknen: Nach der Fermentation werden die Teeblätter meist in mehreren Etagen bei 80-90°C für 20 Minuten getrocknet. Der oxidierte Zellsaft bleibt an den Blättern haften und verleiht ihnen die dunkelbraune bis schwarze Farbe, die dem Tee seinen Namen gibt. Die Teeblätter enthalten nun nur noch etwa 5% Feuchtigkeit.
- Sieben /Sortieren: Der fertige Tee wird mit mechanischen Rüttelsieben nach seiner Feinheit in verschiedene Grade aufgeteilt. Diese tragen Abkürzungen, die Aufschluss über die Herkunft, Art der Pflückung, Art der Verarbeitung und den Blattgrad geben.
Weniger als 5% des auf der Welt produzierten Tees kommen in Form des ganzen Blattes in den Handel.
Verschiedene Sorten Schwarztee für individuellen Genuss
Unterschiedliche Schwarztee Sorten ergeben sich insbesondere durch verschiedene Anbaugebiete und Erntezeiten des Schwarzen Tees. Jede Region und Saison wirkt sich auf die spezifischen Charakteristika des Tees, seine Aromen und die Stärke des Geschmacks aus.
Assam
Schwarzer Tee aus dem nord-indischen Anbaugebiet Assam steht für seinen sehr kräftigen und würzigen Geschmack. Der Schwarze Tee aus dem größten Tee-Anbaugebiet der Welt wird daher auch gern in kräftigen Teemischungen, wie dem berühmten Ostfriesentee, verwendet und wird für viele Gewürzteemischungen und den traditionell indischen Masala Chai verwendet.
Darjeeling
Das indische Anbaugebiet Darjeeling liegt etwas nördlicher von Assam am Rande des Himalaya Gebirges. Hier wird der Tee auf über 2000 Metern Höhe angebaut und bekommt durch das milde Klima ein feines Aroma. Darjeeling Tee hat im Gegensatz zu Assam Tee eine zarte helle Farbe in der Tasse. Je nach Erntezeit gibt es auch beim Darjeeling noch einmal Unterschiede im Geschmack. Das Gebiet Darjeeling besitzt einen hohen Anteil an biologischen Anbauflächen, sodass 50% der Ernte Bio Tees sind.
Als First Flush bezeichnet man den sehr edlen und qualitativ hochwertigen Darjeeling Tee, der zwischen Ende Februar und Ende April geerntet wird. Die erste Ernte im Jahr. Sein Aroma ist sehr fein und mild. Second Flush Darjeeling stammt aus der zweiten Ernte Anfang Juni bis Anfang Juli. Die Blätter der Teepflanze haben bei der zweiten Ernte ein etwas kräftigeres Aroma.
Ceylon
Das Teeanbaugebiet Ceylon liegt im indischen Ozean auf der Insel Sri Lanka, die zu Zeiten der britischen Kolonien den Namen „Ceylon“ trug. Der Schwarze Tee wird dort in den drei Hautptanbaugebieten Uva, Cimbula und Nuware Eliya angebaut. Sein herber und kräftiger Geschmack mit einer zarten Zitronnennote ist charakteristisch für Ceylon Tee.
Durch unterschiedliche Höhenlagen der Teeplantagen gibt es Qualitätsunterschiede beim Ceylon Tee. Der Tee ist umso hochwertiger, je höher die die Anbau-Plantage liegt. So gibt es sogenannte „Low Grow“ Tees, die auf einer Höhe von bis zu 650m über dem Meeresspiegel angebaut werden. „Mid Grow“ wächst in 650-1300m Höhe und der als hochwertig geltende „High Grow“ Ceylon Tee wächst auf einer Anbauhöhe über 1300m über dem Meeresspiegel.
Englische Teesorten
In England wird traditionell zum größten Teil schwarzer Tee getrunken. Die Briten bevorzugen insbesondere kräftige Schwarzteesorten wie Assam, Ceylon und schwarzen Tee aus China oder Kenia. Beliebteste Teemischungen sind English Breakfast und Earl Grey
English Breakfast Tea
Der English Breakfast Tea gehört zu den beliebtesten Teemischungen der Briten. Diese besteht vornehmlich aus kräftigen Teesorten wie Assam, Ceyon und Kenia Tee, der mit Milch und Zucker zubereitet wird. Das englische Frühstück fällt mit Bohnen und Speck, aber auch Toast mit Zitronen-Marmelade durchaus herzhaft herzhaft aus. Ein kräftiger Tee ist da die perfekte Ergänzung und Alternative zum Kaffee.
Earl Grey
Der Earl Grey Tee besteht ursprünglich aus chinesischem Schwarztee, der mit dem Öl der Bergamotte, einer herben Zitrusfrucht, aromatisiert ist. Das Bergamotten Öl verleiht dem Tee seinen charakteristischen, leicht fruchtigen Geschmack.
Ostfriesentee
Die bekannteste Teekultur in Deutschland pflegen die Ostfriesen. Mit ca. 300 Litern Tee pro Kopf im Jahr trinken die Ostfriesen etwa 11-mal so viel Tee wie der Rest der Deutschen. Ein Ostfriesentee ist kräftig im Geschmack und seine Mischung setzt sich aus bis zu 20 unterschiedlichen Schwarzteesorten zusammen. Vornehmlich enthält ein typischer Ostfriesentee insbesondere Schwarzen Tee aus Assam, Ceylon, aber auch Darjeeling und Schwarzteesorten aus Afrika.
Für den Genuss von Ostfriesentee zu, Beispiel von Bünting Tee ist jedoch nicht allein die Teemischung entscheidend. Auch die traditionelle Zubereitung im Ostfriesischen Teeritual und die Verfeinerung mit Kandiszucker („Kluntje“) und Sahne gehören zu einem echten Ostfriesentee.
Ziehzeit von Schwarzem Tee
Wie lange Schwarzer Tee ziehen soll, hängt sowohl von der Teesorte, als auch vom individuellen Geschmack ab. Oftmals wird Tee eine belebende Wirkung nachgesagt, wenn er nur eine kurze Ziehzeit von bis zu drei Minuten hat. Als besänftigend wird Schwarzer Tee zum Teil wahrgenommen, wenn er zwischen fünf und sechs Minuten zieht. Bei Schwarzem Tee ist zu beachten, dass er bei längerer Ziehzeit durch die enthaltenen Gerbstoffe auch bitterer im Geschmack wird.
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