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Grüner Tee – Herkunft und Herstellung
Grüner Tee ist sozusagen der „Ur-Tee“, wie er seit Jahrhunderten in China und Japan getrunken wird. Die Tradition des Teetrinkens ist im asiatischen Raum, wie in China und Japan, fest in die Kultur verankert. Auch seine Bezeichnung „T’e“ stammt aus einem chinesischen Dialekt, der auch in Europa übernommen wurde.
Die Teepflanze ist ein immergrüner Strauch, der ursprünglich in China und Japan beheimatet ist. Die optimalen klimatischen Bedingungen findet die Teepflanze auch auf Java, in Indien und Sri Lanka, das zu Zeiten der britischen Kolonialherrschaft noch „Ceylon“ hieß.
Die Teepflanze braucht einen nährstoffreichen Boden, eine Jahresdurchnittstemperatur von 18°C und täglich mehr als 4 Stunden Sonnenschein. Frost und Staunässe verträgt die Pflanze nicht. Weil das Regenwasser in Bergregionen besser abfließt und auch die Sonnenlage günstiger ist, wird Tee gerne in Bergregionen angebaut.
Verarbeitung von Tee
Die Herstellung von Grüntee unterscheidet sich in der Herstellung von Schwarzem Tee vor allem dadurch, dass es bei Grünem Tee nicht zur Fermentation der Teeblätter kommt. Nach der Ernte der grünen Teeblätter kommt es ähnlich wie beim Schwarzen Tee zu folgenden Verarbeitungsschritten:
- Welken: Die Teeblätter werden auf großen Gestellen für 14 – 18 Stunden zum Welken ausgelegt. Große Ventilatoren sorgen für eine optimale Luftzirkulation, sodass die Blätter bereits 30% ihrer Feuchtigkeit verlieren.
- Erhitzen: Die Blätter werden für etwa 10 Minuten in Wok-ähnlichen Pfannen bei 280°C erhitzt. Die Blätter werden gegen die heißen Pfannen gepresst und immer wieder gewendet. Oft kommen für diesen Verarbeitungsschritt auch große Trommeln zum Einsatz. Die Hitzeeinwirkung sorgt für die Umwandlung der pflanzeneigenen Enzyme, sodass – im Gegensatz zum Schwarzen Tee – eine Oxidation mehr stattfinden kann. Da die Blätter nicht mehr mit dem in der Luft enthaltenen Sauerstoff reagieren, werden sie nicht braun, sondern behalten ihre grüne Farbe und den eher frischen und herben Geschmack, der für Grüntee typisch ist.
- Rollen: In einer Maschine werden die Teeblätter zwischen sich bewegenden Metallplatten gerollt. Bei diesem etwa 15-minütigen Vorgang tritt der Pflanzensaft aus den Blättern.
- Trocknen: Anschließend wird der Tee in speziellen Trockenmaschinen bei etwa 160°C getrocknet.
Die Tee-Verarbeitung in Japan ist noch aufwändiger. Doch auch hier sind die Prozesse in der Grüntee-Herstellung weitgehend automatisiert. Nach dem Welken werden die Teeblätter zunächst für 2 Minute gedämpft, statt nur erhitzt. Dabei ist die Menge des Dampfes entscheidend, da es sonst wohlmöglich doch zur Fermentation des Tees kommt. Danach werden die Teeblätter getrocknet, gerollt und ein weiteres Mal getrocknet. In manchen Tee-Manufakturen wird der Tee dann poliert. Dabei werden die Blätter gegen heiße Platten gepresst und dadurch flach und glänzend. Zum Abschluss folgt ein weiterer Trocknungs-Schritt, sodass der fertige Grüntee eine Restfeuchtigkeit von lediglich 3-4% enthält.
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Zubereitung von Grünem Tee
Grüner Tee darf grundsätzlich nicht mit siedend heißem Wasser aufgegossen werden. Das Wasser wird nach dem Aufkochen auf optimale 70-80°C abkühlen und erst dann auf die Teeblätter gegeben werden. Zu heißes Wasser würde das im Grüntee enthaltene Vitamin C zerstören.
Für die Klassische Dosierung von Grüntee werden wird ein gestrichener Teelöffel Tee auf eine Tasse verwendet. Werden mehr als 5 Tassen aufgegossen, gibt man zusätzlich noch einen Teelöffel für die Kanne hinzu. Für intensiven Tee beträgt die Ziehzeit nur zwei bis drei Minuten, danach wird der Tee abgegossen. Die Abgeseihten Teeblätter von Grünem Tee können danach für einen weiteren Aufguss verwendet werden. Der zweite bis vierte Aufguss kann wiederum etwa drei Minuten ziehen. Je nach Qualität des Tees lässt das Aroma bei weiteren Aufgüssen merklich nach, im Geschmack entwickelt der Grüntee bei längerer Ziehzeit mehr Bitterkeit.
Während die westliche Welt die Uhr als Zeitmaß nimmt, wir die Ziehzeit des Tees bei der chinesischen Tee-Zeremonie des Ch’a Shu in der Anzahl der Atemzüge gemessen. Während des Tee-Zeremoniells kommt zum Genuss des Tees so auch das Bewusstwerden des individuellen Atmens hinzu, was neben dem Betrachten der schwimmenden Teeblätter dazu führt, selbst zur Ruhe zu kommen. Je geübter ein Meditierender oder Teemeister ist, desto weniger Atemzüge nimmt er pro Minute. Wer es schafft, den ausgeglichenen „Teezustand“ auch in seinen Alltag zu integrieren, profitiert von dauerhafter Entspannung bei gleichzeitig hoher Konzentration.
Koffein im Grünen Tee
Grüner Tee ist besonders wegen seines Koffeingehalts bekannt und beliebt, das früher auch als „Teein“ bezeichnet wurde. Der genaue Koffeingehalt variiert jedoch deutlich nach Teesorte. So hat japanischer Sencha den höchsten Koffeingehalt, während Bancha am wenigsten Koffein enthält. Der herbe Geschmack ist charakteristisch für Grünen Tee. Dafür sind die enthaltenen Gerbstoffe (Tannine) zuständig. Grüner Tee enthält mehr Tannine als Schwarzer Tee.
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